Alles weg…

… … …

Mein Morgen war überwältigend. Meine Klingel hat nicht mehr still gestanden (etwas übertrieben dargestellt). Dank Mellys Facebook Posts sind etwa 20 Leute zu meinem Wohnungs-Flohmarkt gekommen und haben gekauft, was das Zeug hält. Alle waren gut drauf und es lief einfach super!

Der Plan war 97 % meines Besitzes  zu verkaufen. Er ging auf. Ich kann es kaum glauben. Er ging auf!

Vielen Dank liebste und tollste und größte und allerbeste Melly – du bist einfach der absolute hammermäßige Wahnsinn :*

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Gekauft am 13.09.2014. Verkauft am 14.01.2017: Du hast mir stets die Wärme geschenkt, die ich gebraucht habe. Gemeinsam sind wir durch dick und dünn gegangen. Auch Risse haben meiner Liebe zu dir keinen Abbruch getan. Ich werde noch lange an unsere gemeinsamen Erlebnisse zurück denken. Doch nun ist die Zeit gekommen, für jemand anderen da zu sein…

 

Winterkind

NOSE AND TAIL.. AND.. NOSE AND TAIL.. AND…

Heute habe ich mich gebührend vom Schnee verabschiedet – ein Jahr Pause. Ich werde dich vermissen, lieber Winter!  In einer Woche liege ich wahrscheinlich bei 30 Grad am Strand und werde an den heutigen Tag zurückdenken. Vielen Dank, liebste Christin für diesen feierlichen Abschied!!!

 

Der Weg zum Minimalisten…

… IST SCHWER, ABER FÜHLT SICH VERDAMMT GUT AN!

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Seit November hat sich so viel getan. 90 % meines Besitzes gehören nun Anderen – ebenfalls Ebay Kleinanzeigen-Süchtigen 😉 Und das waren so lustige, interessante und spannende Leute und Begegnungen. Die Erfahrung kann ich nur empfehlen – kauft und verkauft auf Ebay oder generell online. A moards Gaudi!

Ich hätte am Liebsten Fotos von allen Käufern mit ihren Errungenschaften gemacht. Von der typischen Flohmarkt-Tante, die am liebsten alles für je einen Euro gekauft hätte, zu total netten Nachbarn, die so nahe wohnen und ich bisher noch nie gesehen habe, Flüchtlinge, die so viel gekauft haben, dass es jetzt vermutlich bei ihnen aussieht wie bei mir zu Hause, bis hin zur jungen Familie, die sich ihre erste Wohnung neu einrichtet. Ich kann gar nicht alle aufzählen, weil es einfach zu Viele waren. Damit habe ich schon jetzt einen kleinen Einblick in andere Kulturen und Menschen gewinnen können und diverse Tipps zur Selbstverteidigung, Medikamenten, Essen, besonderen Reisezielen und Erfahrungen bekommen.

Und wie schaut’s aktuell bei mir aus? Naja, was soll ich sagen – leer! In meinem Schlafzimmer steht eine Luftmatratze und ein Koffer, der mit Klamotten überquillt. In meinem Badezimmer liegt ein Haufen kleiner Drogerie-Artikel wild durcheinander verteilt. In meiner Küche steht ein kleiner Ofen, umrahmt von Pappbechern und -tellern, Topflappen und diversen Verpackungsmaterial. Als Kühlschrank dient der Balkon – Gott sei Dank ist Winter. Und in meinem Wohnzimmer stehen 3 Kleiderstangen mit Klamotten, Schuhe, Taschen, Tücher sowie Töpfe, Schüsseln, Körbe, Bilderrahmen, vertrocknete Pflanzen (außer die große Kunstpflanze, die dem Wohnzimmer noch ein wenig das „Wohn“ im Namen verleiht) und meine Balkonmöbel – bestückt mit Papierkram, der schwer nach Arbeit aussieht, was wohl an der Steuererklärung liegt, die ich schon einige Tage vor mir her schiebe. Weitere Fotos erspare ich euch lieber.

Bin ich aufgeregt? Nervös? Momentan habe ich noch gar keine Zeit, darüber nachzudenken. Es ist noch so viel zu tun und in 4 Tagen geht es schon los! Ahhh – dezente Panik steigt auf…

7 % meines Besitzes müssen noch verteilt werden und dann kann es endlich los gehen.

„Gib alles, nur nicht auf!
Es gibt immer einen, der an dich glaubt.
Gib alles, nur nicht auf! Es geht immer weiter.
Lauf, Baby, lauf!“
(Lauf Baby lauf von Tay Schmedtmann)

Forget about the Price Tag

VORFREUDE IST DIE SCHÖNSTE FREUDE

Ein neues Kalenderblatt aufgedeckt, ist schon November. So viel ist passiert. Von der Arbeit verabschiedet, die Wohnung gekündigt und nun bleiben mir noch zwei Monate für die Vorbereitungen.

Schock, Unverständnis, Freude, Angst – alles ist dabei. Doch die meisten von euch wünschen mir Glück. Ich bin froh, dass alle hinter mir stehen. Ist das nicht das Wichtigste?! Der Abschied wird sau schwer! Ich überlege schon, ob ich mich nicht heimlich aus dem Staub machen soll – ein polnischer Abgang wie man so schön sagt. Aber das wäre nicht fair. Ohne ein paar Tränchen komme ich hier nicht weg. Vermutlich wird es ein lautstarkes Geheule, sodass mich die anderen Fluggäste mit mitleidigen Blick strafen werden, wenn ich seufzend und mit rot unterlaufenen Augen in den Flieger steige.

Mein Auto habe ich noch immer nicht verkauft. Das ist momentan die schwerste Entscheidung, zugegeben. Es hängt so viel daran: Flexibilität, Freiheit, ein Stück meines alten Luxus-Lebens, Erinnerungen an diverse Winterurlaube und nicht zu vergessen – es ist und bleibt mein absolutes Traumauto! Mein 18. Geburstag war nicht nur der wichtigste Tag meines Lebens, weil ich endlich offiziell Alkohol trinken durfte, sondern weil es Unabhängigkeit bedeutet hat. Auch wenn ich meinen Fahrlehrer verflucht habe, bin ich ihm dankbar, dass ich meinen Führerschein nach nur kurzer Zeit in den Händen halten durfte. Dieses kleine Kärtchen brauche ich nächstes Jahr erst einmal nicht mehr. Apropos, das erinnert mich daran, dass ich mir einen internationalen Führerschein zulegen muss. Soweit ich weiß, reine Formalität und jetzt auf einer meiner zahlreichen ToDo-Listen.

 

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Ich genieße momentan meine neu gewonnene Freizeit, verzichte auf Auto und Straßenbahn und schlendere durch die Straßen der Stadt, die ich in kurzer Zeit hinter mir lassen werde. Auf dem Heimweg mache ich einen Abstecher durch den großen Garten. Er erstrahlt in herrlichen Farben. Es fühlt sich gut an. Ich weiß, ich mache das Richtige. Die Vorfreude ist riesengroß. Wo wird es mich überall hinverschlagen? Werde ich mit dem Geld hinkommen oder doch allein in der Ecke eines abgefuckten Hostels ohne Geld für den Rückflug sitzen? Ohne Scheiß, gerade ertönt:

It’s not about the money, money, money“ (Price Tag von Jesse J feat B.O.B.) – ein Zeichen, wie ich finde 😀

Auf meiner ToDo-Liste für heute stand unter anderem: Kleinanzeigen. Einen Bruchteil meiner Besitztümer konnte ich schon inserieren: Meinen Esstisch (Ich glaube, ich habe vielleicht 10 Mal daran gegessen. Die restliche Zeit diente er als Ablage für sämtliche Utensilien, die ihren rechten Platz erst noch finden mussten), meine Kaffeemaschine (Die habe ich hauptsächlich für Gäste gekauft, Kaffee trinke ich selbst ja keinen), meinen Thermomix (Den habe ich von meiner Mama geschenkt bekommen und in den letzten fünf Jahren so gut wie nicht benutzt – aber unter uns – das Teil ist schon wahnsinnig cool, nur koche ich viel zu wenig) und ein paar Kleidungsstücke. 13:44 Uhr erreicht mich dann die Meldung, dass ab der 51. Anzeige innerhalb von 30 Tagen Gebühren anfallen. Gruzifix… Das hätte ich wissen müssen. Dann hätte ich lediglich meinen Kleiderschrank abfotografiert und nur Ort und Datum dazugeschrieben. Ein Flohmarkt oder besser gesagt eine offizielle Haushaltsauflösung in meiner eigenen Wohnung wäre vermutlich eh das Beste, um noch alles für einen guten Preis loszuwerden.

Weniger ist mehr

LEICHTES GEPÄCK

Ich stöbere mithilfe meines neuen 12 Zoll kleinen Freundes nach dem passenden Equipment für mein großes Vorhaben. Neben meinem technischen Begleiter soll die wichtigste Anschaffung ein Rucksack sein. Ich recherchiere schon seit einigen Wochen und habe ihn noch nicht gefunden: Den perfekten Rucksack.

Schön soll er sein. Bequem. Nicht zu klein und nicht zu groß. Besonders statt 08/15. Und natürlich praktisch. Der Trend geht zum leichten Gepäck – um genauer zu sein, zum Reisen mit Handgepäck. Das trifft sich, da ich kein Freund davon bin, ein Haufen unnützes Zeug mit mir rumzuschleppen. Schließlich verlasse ich die deutsche Komfortzone, verkaufe mein Auto und werde vermehrt zu Fuß unterwegs sein. Daher muss jedes Gramm wohl überlegt sein. Mein neues Motto:

Sammle Momente, keine Gegenstände
(Das Macbook einmal ausgenommen).

http://de.best-wallpaper.net
http://de.best-wallpaper.net

Doch kann ich mich wirklich soweit einschränken? Was brauche ich für ein Jahr auf Reisen? Auf was kann ich verzichten? Einige Blog-Recherchen später, erstelle ich meine eigene Packliste. Da ich nur in wärmere Regionen reisen möchte, fallen dicke Pullover und Jacken weg. Wanderschuhe werden durch Turnschuhe ersetzt und lange Hosen brauche ich maximal zwei. Ich breite alles auf meinem Bett aus. Meine Reisetasche hat annähernd die Handgepäck-Maße von 55 x 40 x 20 cm. In Litern ausgedrückt, sind das etwa 35 – 40 Liter Fassungsvermögen. Also schnappe ich mir meine Tasche und packe den ganzen Kram ein. Die Klamotten für den Flug (Unterwäsche, Socken, lange Hose, Top, Longsleeve, Tuch, Jacke und Turnschuhe) lasse ich draußen. Ein paar Sekunden später habe ich neun Kilogramm Gewicht auf meinem Rücken und muss zugeben – es funktioniert. Damit steht es fest. Viel nehme ich nicht mit.

Es ist wie mit den Männern, die Ansprüche sind größer als das aktuelle Angebot hergibt. Einige Rucksäcke habe ich schon in der engeren Auswahl, aber der Entscheidende ist mir noch nicht unter gekommen. Zig Pro- und Kontra-Listen später klappe ich den Laptop zu. Schließlich sind noch drei Monate Zeit, den richtigen Rucksack zu finden..

Update im Januar 2017:
Sieger meines Herzens wurde ein ganz anderer Rucksack. Später mehr dazu…

First Try

MEIN ERSTER BLOGBEITRAG

Es ist Sonntag. Das Wetter ist so lala. Und ich wälze mich auf der Couch mit Blick in meine neue Eroberung.

Mein Macbook. Ich habe es erst gestern voller Stolz über Ebay Kleinanzeigen erstanden. Ein klitzekleines schlechtes Gewissen habe ich zugegebener Maßen schon. Ein günstigeres Windows Notebook hätte es sicher auch getan, aber was soll ich machen – einmal Apple Fan, immer Apple Fan.

Noch vor einem Jahr habe ich mir über Geld eher wenig Sorgen gemacht. Regelmäßig habe ich eine nicht geringe Summe diversen Modegeschäften – na sagen wir „gespendet“. Dabei glich mein Schlafzimmer eher einem begehbaren Kleiderschrank mit Bett. Mir ging es richtig gut, doch fehlte etwas Monumentales. Meine Familie. Der Weg zurück, von Bayern nach Sachsen fiel mir wirklich nicht leicht, doch es war die richtige Entscheidung. Ich musste mein Heimweh stillen, bevor ich den nächsten großen Schritt gehe.

Das Gefühl, nicht alles gewagt zu haben, wird immer größer. Das Leben hält so viel bereit und ich will es auskosten – jeden Tag.

Faul, ungeschminkt und neben einer Schale, bestückt mit Schokolade beginne ich schon mal mit Auskosten. Ganz nebenbei entsteht mein erster Blog über eine Reise, die noch einige Monate vor mir liegt..

 

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